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Wir schicken ein großes Lebenszeichen!

  • tansaniablog
  • 11. Feb.
  • 3 Min. Lesezeit


Unser heutiges Programm war eine Fahrt zum Mtera Hydropower-plant. Zweieinhalb Stunden von Dodoma entfernt liegt ein gigantischer Stausee, an dessen Damm ein Großteil von Tansanias Strom mit zwei großen Turbinen gewonnen wird. Als erste Deutsche besuchten wir sechs mit unseren Austauschpartnern und deren Lehrern diesen Ort. Während wir eine Stunde auf einen Mitarbeiter gewartet hatten, der uns herumführen sollte, spielten wir im Schatten Uno, sahen Pavianweibchen mit Babys und schossen Fotos von ihnen (später durften wir keine Fotos mehr machen, aus Schutz vor Sabotage).




Als unser Guide kam, zeigte er uns den See, in dem wohl viele Krokodile und Nilpferde leben, und den 45 Meter hohen Damm. Wir konnten leider keine dieser Tiere sehen. Dann wollte der Guide uns noch die eigentlichen Maschinen zeigen, also fuhr er mit uns im Auto in den 800 Meter langen Tunnel, der uns 180 Meter in die Tiefe führte. Wir kamen in eine Halle, von wo wir in den Schaltraum gingen. Der Guide zeigte uns alle Schalter, die sieben Kabeltelefone und die dicken Bücher, in die stündlich alle Messwerte eingetragen werden. Dann gingen wir noch eine Etage nach unten, wo die Turbinen lärmten, und noch eine Etage, wo wir sahen, wie sich der Generator der Turbine drehte. Wir gingen Treppen hoch und gelangten wieder in die Halle.

Plötzlich flackerte das Licht und uns entrutschte schon ein “oh”. Dann plötzlich ein Knall und aus dem Schaltraum, wo wir selbst vor fünf Minuten noch gestanden hatten, drang eine graue Rauchwolke heraus. Unser Guide blickte erschrocken, dann wies er uns an, zu bleiben, wo wir waren, und rannte zum Schaltraum. Gleichzeitig wurde es plötzlich stockdunkel, alle Lampen fielen aus. Nur durch das Fenster zum Schaltraum drang ein wenig Licht, nämlich von all den Alarmleuchten, die begonnen hatten rot zu leuchten. Das Notsignal heulte und da standen wir, aus Schreck zusammengerutscht auf einen Fleck, hielten uns an den Händen und redeten uns ein, dass alles gut werden wird. Unser Auto stand nur zehn Meter entfernt hinter dem großen Tor im Tunnel, wir wollten eigentlich nichts anderes, als raus aus diesem Loch. Doch wir hielten uns an die Anweisungen und sahen nur erschrocken den Mitarbeitern zu, die im Schaltraum hin und her rannten. Plötzlich kam wieder Licht. Das ließ uns ein erstes Mal aufatmen. Jedoch stand immer noch eine Rauchwolke im Raum und die Notsignale tönten. Dann endlich durften wir zu unserem Auto und als wir schließlich am Ende des Tunnels wieder Licht sahen, mussten wir vor Erleichterung lachen und uns in den Arm nehmen. Wie surreal das alles wirkte, was wir gerade 180 Meter tiefer erlebt hatten, wie in einem Film. Wir waren noch immer aufgeregt und vor allem ganz schön erleichtert. Darüber, dass das einer der gruseligsten Momente in unseren Leben war, waren wir uns einig. Hoffentlich geht es allen Mitarbeitenden, die dort unten zu Gange waren, gut!



Aber natürlich gab es noch mehr, was wir heute erlebten. Wir aßen Baobab im Auto, während wir an den so schönen Baobab-Bäumen vorbeifuhren. Wir beobachteten Schulkinder in ihrer Schuluniform auf dem Weg von der Schule nach Hause. Wir schliefen den Schreck aus.



Bei Mtera war die Erde ganz rot, zur Trockenzeit ist dieses Gebiet Wüste. Aus dem Autofenster sahen wir ganz andere Lebenssituationen, Menschen die in einfachen Lehmhütten leben, den ganzen Tag auf dem Feld arbeiten, oder als Straßenverkäufer Weintrauben an die Autofahrer verkaufen. Darüber sprachen wir mit Luis, einem unserer Austauschschüler. Wie er als privilegierter Tansanier diese Armut sieht. Das war sehr interessant. Er meinte, es wird ein paar Jahre dauern, dann werde das Land schon viel weiter entwickelt sein und dass viele an seiner Schule lernen wollen, um die Situation im Land zu verbessern. Sein Vater selbst wuchs mit acht Geschwistern in einem ganz primitiven Dorf auf und hat gefischt, um sich die Schule zu ermöglichen.



 
 
 

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