Waschmaschine und Abschied
- tansaniablog
- 19. Feb.
- 3 Min. Lesezeit
Heute Morgen hielten wir in einer 11. Klasse von St. Peter Claver eine kleine Präsentation über Dresden und das Benno. Nach der Präsentation teilte sich unsere Gruppe in zwei. Frau Fink, Herr Schmidt, Lea und Paul machten sich gemeinsam mit den tansanischen Lehrern auf den Weg, um die Waschmaschine für das Waisenhaus abzuholen. Währenddessen blieben Merle und Alma in der Schule, um noch einmal am Unterricht teilzunehmen und mit den Schülern ins Gespräch zu kommen.
Merle besuchte zunächst den Biologieunterricht, während Alma sich auf dem Schulhof mit verschiedenen Schülern unterhielt. Bei der „Teabreak“ wurden sie und Merle mit in das Essenszelt der Mädchen genommen und bekamen eine Buchtel, während die Schülerinnen Tee tranken und sich aufgeregt austauschten. Später gingen beide gemeinsam in den Chemieunterricht. Im Vergleich zu den anderen Kursen, die sie in den letzten Tagen besucht hatten, verlief dieser Unterricht relativ ruhig. Nur wenn der Lehrer wieder einen Witz gerissen hatte, lachten alle.

Anschließend schaute Alma noch im Geografieunterricht vorbei. Da die Schüler dort gerade in Gruppen arbeiteten und kein Lehrer anwesend war, setzte sie sich zu einer Gruppe dazu. Die Schüler waren sofort sehr interessiert und stellten ihr viele Fragen. Wie ist das Leben in Deutschland so? Was magst du an Tansania? Wie funktioniert bei euch das Schulsystem? Was ist dein Traum? Hast du Geschwister?
Nach dem Unterricht kehrten sie zum Jesuitenhaus zurück, wo sie gemeinsam mit den Austauschschülern noch ein paar Runden „Lügen“ spielten und dabei gut zu lachen hatten.

Die „Waschmaschinen Gruppe“ wurde von unserem Fahrer Massauri (der uns hier jeden Tag sicher und mit stets guter Laune zu unseren Zielen fährt!) zum Shopping Center „Shopper“ gebracht, wo die Mission begann: Frau Fink und Bruder Kimonge berieten sich mit dem Verkäufer und nach etwas Überlegung entschieden wir uns für ein Modell. Die Maschine hat ein Fassungsvermögen von 12 Kilogramm und beinhaltet sogar eine Trocknerfunktion. Für den Gebrauch im Waisenhaus war es uns wichtig, dass die Schwestern soviel Wäsche wie möglich in einer Maschine waschen können, denn bei 63 Kindern fällt so einiges an!
So standen wir also an einem Mittwochvormittag in einem tansanischen Laden und hielten die Rechnung für eine Waschmaschine in den Händen. Im Hintergrund tönte ein Popsong aus den Musikboxen, wir schauten uns an und fühlten uns kurz wie in einer Filmszene. Wer hätte gedacht, dass wir nach Tansania fliegen und hier eine Waschmaschine einkaufen? Wir auf jeden Fall nicht. Es fühlte sich gut an den Schwestern und Kindern auf diese Weise ganz aktiv helfen zu können.

Festgeschnallt auf einem Pick-Up wurde die Waschmaschine zum Waisenhaus gefahren und als sie dort eintraf, waren wir bereits angekommen und nahmen sie in Empfang. Die Kinder, die wir am Samstag kennengelernt und lieb gewonnen hatten, waren größtenteils in der Schule, nur die Jüngeren spielten auf dem Hof. Fröhlich begrüßten sie uns und waren ganz aufgeregt, als sie den beladenen Pick-Up sahen. Mit neugierigen Blicken beobachteten sie genau, wie die Maschine abgeladen und in den Waschraum getragen wurde.

Während Frau Fink und Herr Schmidt zusammen mit den Jesuiten Schwestern die kaputten Maschinen entfernten und die Neue installierten, spielten Paul und Lea draußen mit den Kindern. Besonders toll fanden sie es, umher getragen zu werden, sich an den Armen hochzuziehen, oder Klatschspiele zu spielen. Dabei lachten. Wir genossen die kurze Zeit mit ihnen sehr!

Eine tolle moderne Waschmaschine nutzte aber gar nichts, wenn sie nicht richtig bedient werden konnte… Deswegen gaben Frau Fink und Elizabeth den Schwestern einen kleinen Crashkurs und suchten YouTube Tutorials auf Sawhili heraus, damit der zukünftigen Nutzung nichts mehr im Wege stand.

Die Jesuiten Schwestern drückten ihren Dank mit Worten, Händeschütteln und Umarmungen aus. Man konnte ihnen die Freude wirklich ansehen! Von nun an mussten sie die Kleidung nicht mehr mühsam im Steinbecken mit Hand waschen.
Die Verabschiedung fiel uns allen schwer, wir winkten den Kindern und drückten alle nochmal ganz doll. Frau Fink musste sogar ein paar Tränchen verdrücken, diese Erfahrung ging uns allen sehr nah ans Herz. Die Kinder und Schwestern werden uns wohl allen noch lange in Erinnerung bleiben.
Hier im Blog wolle wir auch die Möglichkeit nutzen, allen, die bei der Finanzierung mitgeholfen haben, zu danken! Nach heutigem Stand (19.2) haben wir 512€ durch Spendengeldern eingenommen. Danke euch, ihr habt das möglich gemacht.
Wir sind dankbar für alle weiteren Spenden, denn die Waschmaschine hat
2 840 000 TZS (tansanische Schilling), umgerechnet also 1050,98 Euro gekostet.

Am Nachmittag wurde schön entspannt. Wir spielten Spiele, packten bereits ein bisschen und lagen herum. Das muss auch mal sein! Wir überraschten außerdem unsere beiden Köchinnen, die uns jeden Abend ein aufwendiges Dinner gekocht hatte, mit Stoffen, die wir auf dem Markt in Dodoma gekauft hatten. Sie freuten sich sehr und wir wurden alle herzlich umarmt!

Es war unser letzter Tag hier in Dodoma, morgen werden wir mit unseren Austauschschüler zum Ngorongoro Nationalpark aufbrechen.
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