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Auf nach Dodoma!

  • tansaniablog
  • 10. Feb.
  • 3 Min. Lesezeit

Unsere erste Nacht in Tansania bei den Jesuiten in Arusha neigte sich dem Ende zu und nach erholendem Schlaf versammelten wir uns alle um 6.30 Uhr, um den Bus nach Dodoma zu bekommen.

Was uns direkt von Anfang an klar war: ohne James und Francisco wären wir aufgeschmissen! Mit einem freundlichen Lächeln wünschten sie Guten Morgen und fuhren uns ins Zentrum der Stadt. Am Tag zuvor hatte James für uns die Tickets besorgt und nun standen wir im sonntagmorgendlichen Trubel und warteten auf den Bus. „Woher wissen wir denn, welcher von diesen vielen Bussen unserer ist?“, fragten wir uns. Unzählige Busse, manche kleiner, andere größer, kunterbunt und mit hohen Gepäckstapeln auf dem Dach, fuhren im Minutentakt auf den Platz und verschafften sich mit Hupen einen Weg durch die Menge. Menschen stiegen ein, Verkäufer mit der Hoffnung ihre Sachen loszuwerden, liefen mit hohen tragbaren Gestellen umher und Essenstände waren aufgebaut. „Sonntags ist hier nicht so viel los“ kommentierte James das Geschehen. An Wochentagen war hier also noch mehr los!


Unser Bus auf einem Rastplatz, bei dem wir eine 10 Minuten Pause einlegten
Unser Bus auf einem Rastplatz, bei dem wir eine 10 Minuten Pause einlegten

Als ein großer Reisebus einfuhr, winkte James uns zu und wir folgten ihm bis zum Busfahrer. Unser Gepäck wurde nicht auf das Dach geschnallt (was uns alle erleichtert aufatmen ließ), sondern  - wie wir es kennen - in den Bauch des Busses verladen. Überrascht stellte Merle fest, dass sich zwischen den Koffern und Rucksäcken auch eine Gans befand. Die wollte wohl auch auf eine kleine Reise nach Dodoma ;)



Nach guten 7 Stunden Busfahrt, bei welcher wir viel schliefen und die Natur um uns herum bestaunten (wir haben sogar Zebras gesehen!), kamen wir an.

Das ganze Land zog wie ein Film durch das Fensters des Busses in all seinen Farben an uns vorbei:


Merle: Neben der Straße liefen zwei kleine Kinder durch den roten Sand zwischen dem grünen Gras, eine trug ein rosafarbenes Kleid und ich dachte, dieses Bild möchte ich nie vergessen. Und dann immer wieder die Maasai in ihren bunten Gewändern, mit einem Stock, wie sie ihre Rinder- oder Ziegenherden durch die Gräser und Büsche trieben.


Lea: Immer wieder fuhren wir durch kleine Dörfer. Männer saßen in kleinen Grüppchen auf ihren Motorrädern zusammen und unterhielten sich, ich beobachtete zwei Kinder, die mit Stöckchen nebeneinander her rannten und vor allem die Frauen, beeindruckten mich! Mit einer Eleganz balancierten sie Töpfe, Weintrauben und Eimer auf ihrem Kopf, ohne dabei das Gleichgewicht zu verlieren oder ihr Gesicht zu verziehen. Auch ihre Kinder tragen sie im Tragetuch umgebunden, ob auf dem Rücken, auf dem Bauch oder an der Seite…





Paul: Mich beeindruckten die Landschaft, die unglaubliche Vielfalt die an uns vorbeizog.

Zebras, verschiedenste Häuser am Straßenrand, junge Maasai - Kinder die in Baracken lebten und mit ihren bunten Kleidern bei ihren Schafherden standen. Junge Männergruppen auf Motorrädern stehen am Straßenrand, Menschen verkaufen überall ihre Ware. Alles belebt und in Bewegung. Ein großes Durcheinander scheinbar ohne Ordnung.

Doch gleichzeitig auch viel Müll. Am Straßenrand Berge von Plastik, Abwasserkanäle, in denen leere Flaschen schwammen und schwarze Abgaswolken, die aus den Auspuffen der Busse qualmten.

Auf der 7 - stündigen Fahrt bekam ich meine Augen nicht vom Fenster, überall etwas zu entdecken, so anders zu unserem Leben in Deutschland.




Alma: Die Busfahrt hat mich auch den verschiedensten Weisen beeindruckt. Es war wie ein Film, der immer weiter gelaufen ist. Die Menschen, welche am Straßenrand saßen und versuchen ihre Produkte zu verkaufen. Da fragte ich mich, wie ist es so Tag ein Tag aus so zu leben und wie sieht deren Leben aus, wenn sie wieder zu Hause sind. Die ganze Landschaft und die Tiere, welche wir nur in Zoos haben einfach mal in freier Wildbahn zu sehen war erstaunlich. Alles war so grün und sah gesund aus, obwohl das nur eine kurze Zeit des Jahres so ist.  Aber am beeindruckendsten fand ich wirklich die verschiedenen Menschen und wie man deren verschiedenen Kulturen sehen konnte. Alle gehen ihren eigenen Weg.




Als wir aus dem Bus in die Hitze Dodomas stiegen (hier ist es auf einmal viel wärmer als in Arusha) und unsere Austauschschüler uns mit einem selbstgemachten Willkommensschild, Deutschlandflaggen und einer Umarmung freudig begrüßten, fiel uns wieder die tansanische Gastfreundschaft auf…



Mit einem weißem Pkw Bus ging es dann zu unserem finalen Ziel: St.Peter Clavers High School. Unsere Austauschschüler, die ehemaligen Austauschschüler letzten Jahres, Elizabeth und der Schulleiter zeigten uns unsere Zimmer und anschließend saßen wir alle zusammen unter einem großen Dach im Freien, umgeben von Mango Bäumen. Wir führten erste Gespräche, spielten Uno und bedienten uns einer internationalen Verständigung, die immer funktioniert: Musik! Zusammen mit Frau Fink sangen wir alle im Kanon „Es tönen die Lieder“ und danach wurde uns ein typisches Swahili Lied beigebracht. Das war so schön!

Zum Tagesabschluss aßen wir und als Überaschung gab's sogar eine grüne Willkommens-Torte für uns.






 
 
 

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