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10.2. Dodoma City

  • tansaniablog
  • 10. Feb.
  • 3 Min. Lesezeit



Jeden Montag und Freitag versammelt sich die gesamte Schule, alle 1100 Schülerinnen und Schüler, auf dem Schulinnenhof zum Announcement. Dort standen alle ruhig und in Reih und Glied. Heute sollten wir uns dabei für alle vorstellen. Wir waren ein wenig aufgeregt, aber auch durch all die Reihen ging Aufregung, als wir unsere Namen und Alter sagten. Und alle hießen uns willkommen.

Dann begann der Unterricht und wir vier gingen jeweils mit unserem Austauschpartner über den Schulcampus. Dabei sahen wir unterschiedliche Dinge: die Bibliothek, die Labore der Naturwissenschaften, das Computing Lab,    die Küche, die kleine Landwirtschaft und natürlich das Schulgebäude. Die Gebäude wirkten teilweise sehr heruntergekommen und verdreckt, in der Küche standen die riesigen Kessel, in denen der Maisbrei gekocht wird. Im Schulgebäude gingen wir in jedes einzelne Klassenzimmer, uns ein weiteres Mal vorzustellen. Die Schülerinnen und Schüler verhielten sich ganz unterschiedlich; Mädchen kreischten, andere meldeten sich, eine Frage zu stellen, riefen durcheinander, wollten ein drittes Mal den Namen wissen, hießen uns herzlich willkommen, oder fragten nach unserem Instagram. Das war ein schönes und gleichzeitig seltsames Gefühl. Die meisten Kinder wirkten nun im Gegensatz zum Announcement sehr lebendig, scherzten herum und lachten mit uns. Aus dem höchsten Stockwerk hatte man eine wundervolle Sicht über die grüne Landschaft mit den Häusern der Stadt in der Ferne.

Merle durfte mit Joselin sogar in ihr Zimmer im Mädchengebäude, welches sie sich mit drei anderen Mitschülerinnen teilt.  Jungen ist es nicht erlaubt, dieses Gebäude zu betreten und selbst die Mahlzeiten werden Jungen und Mädchen  getrennt voneinander eingenommen.

Nach diesem aufregenden Morgen gab es für uns Frühstück, doch wir durften alle gemeinsam essen.





Wir besuchten die "University of Dodoma". Unsere mehrstündige Tour begann im "Administration House". Wie immer hier wurden wir wieder herzlich empfangen. 40.000 Studenten studieren an dieser Universität, in 9 verschiedenen "Colleges". Die Studenten leben auf dem Campus, jedes Collegues besitzt ein Krankenhaus und mehrere Cafeterias. Da die Universität auf einem Berg lag, hatten wir eindrucksvollen Blick über Dodoma. Das Areal der  Universität war riesig, mehrere Kilometer lagen zwischen den verschiedenen Gebäuden alles umgeben von grünender Landschaft. Uns wurde alles erklärt und gezeigt. Die Menschen hier sind sehr stolz auf ihre Universität, sie betonten ständig, dass es die größte und beste Universität Tansanias ist. Für sie waren wir Sondergäste. Wir waren sehr beeindruckt von der unglaublichen Größe der Universität. Wirklich schade ist nur, dass viele der Absolventen keinen Job finden und somit ihr Studium keinen großen Sinn hat.






An der Moschee angekommen mussten wir erstmal 10 Minuten warten, da gerade Gebeteszwit war. Wir Mädchen hatten nicht die richtigen Klamotten an, weshalb uns an der „Rezeption” Hijab ausgeliehen wurden. Vor der Moschee mussten wir alle unsere Schuhe und Socken ausziehen und dort stehen lassen, das war sehr ungewohnt für uns und die warmen Fließen waren ein wenig unangenehm. Die Jungs wurden durch den unteren Teil der Moschee geführt und ihnen wurde ein wenig erklärt. Wir Mädchen mussten an der Seite eine Treppe hoch gehen und konnten von dort nach unten schauen. Bei der Moschee war auch ein kleiner Junge ca. 5 Jahre alt, er ist die ganze Zeit die Treppen hoch und runter gegangen und hat uns immer der nett angelächelt und zugewinkt. Als wir dann wieder nach unten gegangen sind, warteten die Jungs schon um nach oben zu gehen. Weil sie dürfen in den Frauenbereich. Draußen in dem Hof haben wir dann auf sie gewartet, der Junge ist uns auch gefolgt, aber schaute auch öfters aus dem Fenster bei dem Treppenhaus. Wir hatten noch einen Fruchtriegel dabei, Alma hat den Jungen diesen Angeboten und er hat erst garnicht verstanden, dass man das Plastik erst abmachen muss. Sie hatte ihm dann geholfen die Verpackung abzumachen und zeigte ihm per Handsprache das es etwas zu essen ist. Als die Jungs wieder runterkamen haben wir unsere Schuhe wieder angezogen und die Hijabs wieder abgegeben. Der Junge ist uns überall hin gefolgt. Zum Schluss haben wir ihm noch ein Getränk gegeben und damit ist er weggelaufen und wir sind zurück zur Schule gefahren.




Nach dem langen Tag, an welchem wir viel unterwegs waren, tat es gut in Gemeinschaft zusammen zu sitzen und den Tag auf diese Art und Weise ausklingen zu lassen.

Mir wurde auf einmal bewusst, dass wir uns erst seit gestern Nachmittag kannten. Mir kam es gar nicht so vor!



Jocelyn, Elinath, Fransico und Luis kamen mir bereits so vertraut vor.

Wir saßen alle um den großen braunen Tisch herum, der Kartenstapel in der Mitte wurde immer größer und unser Lachen immer ausgelassener. Es war richtig lustig und die ersten Insider unter uns entstanden.

Ich genoss die abendliche Stimmung, es war bereits dunkel geworden und die Temperatur etwas gesunken.

Und dann war auch schon Zeit Gute Nacht zu sagen, denn für Morgen war wieder ein volles und sicherlich aufregendes Programm geplant…


Gruß an unsere Mamas :)
Gruß an unsere Mamas :)



 
 
 

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